Kapitel 2: Klima Wandel im Alltag –
Impulse Gerechten Wirtschaftens (?)

 

Kein Begriff hat in den vergangenen Jahrzehnten auf die Produktion, auf das persönliche Verhalten und die private Konsumtion bis hin zu dem Entstehen neuer Paradigmen (z.B. Nachhaltigkeit)  größere Wirkung gezeigt als der des Klimawandels.

Die Schranken der gewaltigen Wirkmacht des Begriffes scheinen bisher allerdings darin zu liegen, dass ihrer Schubkraft keine automatische Veränderung der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse beigegeben ist.

So konnte  aus der Gefährdung des Globus mit der elektronischen Revolution eine neue technische Innovationswelle  entstehen, ohne dass sich die globale Wertschöpfungskette auf Gerechtigkeitsverhältnisse strukturell hin veränderte.

Viele Geschichten in unserem BLOG I, insbesondere die aus dem Norden, weisen darauf hin, dass es wegen des Klimawandels stark sensibilisierte Konsumenten und Konsumentinnen gibt, die der ökologischen Innovation große Energie widmen, ohne sich mit der qualitativen Erneuerung der Wertschöpfungskette auseinanderzusetzen. Das hieße vor allem, sich mit dem Beitrag der menschlichen  Arbeitskraft als Quelle des Mehrwerts erneut zu befassen, mit dem Wert natürlicher Rohstoffe und von wem sie wie gewonnen werden, nach der Höhe der Transportkosten und ihrer Bewertung zu fragen, wohl aber auch nach dem realen Bedarf eines Produktes und der qualitativen Verbesserung von Produkten.

Die Frage geht also dahin, wie und  auf welche Weise neue Produkte und Produktionsverläufe  definiert werden können, die sich an den realen Bedürfnissen von Menschen orientieren und der Natur und ihren Geschöpfen nicht schaden.

In Zeiten der Dienstleistungsgesellschaften wäre auch eine Bewertung an Tätigkeiten mit bedürftigen Menschen zu seinem/ihrem Gefallen zu bedenken. Hieran wird die notwendige Umkehr der Achsenverschiebung minderer und höherer Tätigkeiten  von unten nach oben erkennbar und das erscheint als zentrales Anliegen.

„Das Pferd vom Kopf auf die Füße“- alles, was dem Leben dient- auch die Rüstungsindustrie hätte sich mit diesem Kriterium zu befassen.

Ute Wannig, November 2017