Und nun konkreter…Wer wir sind und was wir machen, und warum eigentlich?
Im Juli 2017 gab es ein erstes Treffen in Hamburg für eine mehraltrige Zusammenführung in Hamburg. Wer kam, das waren acht vorwiegend junge Menschen inklusive ganz kleinen Kindern aus Taiwan, Rwanda, Deutschland, die sich entweder in einem Arbeitsverhältnis befinden, studieren oder Freiwilligendienst ableisten. Zunächst einmal ging und geht es weiterhin darum, sich füreinander Zeit zu nehmen und sich gegenseitiges Interesse entgegen zu bringen, entlang der Frage nach dem, was wir brauchen (um uns gesund zu fühlen). Weil sich aber diese Frage nicht nur an junge Menschen zwischen eins und Menschen mittleren Alters stellt, sondern auch an alte und sehr alte Menschen (die ja auch und gerade nicht von dem Problem der Vereinzelung einer kapitalistisch strukturierten Gesellschaft verschont bleiben, siehe Vereinsamung im Altersheim oder zu Hause), bedauern wir es sehr, dass uns die Alten fehlen.
Wohin wir kamen, als wir uns danach fragten, was wir brauchen, und zwar in die Supermärkte, also was wir essen oder auch zu essen bekommen. Wir sprachen darüber, dass wir Zeit brauchen und dass die uns oft zu fehlen scheint. Ja, es wurde auch die Sehnsucht nach Orten artikuliert, zu denen wir nach einem harten Arbeitstag gehen und Theater spielen oder Bier trinken gehen können. Gewiss, es gibt viele Bars, aber darum geht es ja gar nicht. Die Orte, die ersehnt werden, sind welche, an denen ich gesehen, vielleicht auch gekannt und wo ich gefragt werde, wie es mir denn so ergeht. Was wir brauchen, das sind Berührungen. Es ist unglaublich erstaunlich, wohin wir überall gelangen, wenn wir uns nach unseren Bedürfnissen fragen. Sie geben uns Auskunft darüber, was denn alles fehlt in diesen profit- und nutzenorientierten Verhältnissen, in denen Oma früher aus dem Krankenhaus entlassen wird, weil sie zu viel kostet (und wer braucht sie denn schon, die kann ja gar nicht mehr arbeiten!). Was für eine interessante Welt sich auftut, wenn wir von uns ausgehen. Ja, und deshalb gehen wir erst einmal zum Anderen hin, und darum die Gruppengründung in Hamburg.