Deutschland, Hamburg

Produktivität und Einsamkeit- Wie es von den Geschichten zum Klimawandel im Alltag zur Gründung einer Gruppe kam.

Ich habe mich einsam gefühlt in meinem alltäglichen Leben. In der Hochphase meiner Produktivität, nämlich dem Schreiben meiner Bachelor-Arbeit, da bin ich morgens um 20 vor sieben aufgestanden, um im Supermarkt die Regale einzuräumen, dann zur Uni, frühstücken (alleine), in die Bibliothek (alleine), Mittagessen, noch mal in die Bibliothek, nachmittags vielleicht noch zum Sport, dann nach Hause, Abendessen und ins Bett. Das Problem der Vereinzelung ist aber nicht mein persönliches, und deswegen haben wir eine Mehrgenerationengruppe in Hamburg gegründet.

Wir haben sie gegründet, weil die Menschen unter den Verhältnissen, in denen sie leben, ächzen. Und wenn wir uns selbst zuhören und den Bergen und Meeren, dann haben wir viel gemeinsam. Wir brauchen andere, die uns zuhören, sehen und riechen, die uns fühlen und das, was wir so dringend brauchen. Wir werden leider davon so sehr abgehalten, dem anderen, den Bergen, dem Nachbarn, der Kollegin zuzuhören, weil wir immer arbeiten und schnell sein müssen. Das müssen wir am besten im Einzelgang erledigen, so geht es am effektivsten. Wir als Gruppe wollen aber diesem Sog entgegenwirken, und puh! ach! was es da an Widerständigkeit braucht! Wir wollen die Sorge um den anderen als ganz wichtig erachten, die NICHT und KEINESWEGS gefördert wird, wir wollen unsere Beziehungsfähigkeit stärken und uns gegenseitig inspirieren, ansprechen, berühren. Und so fing alles an…

Alchemilla, Hamburg 24.12.2017

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