Von San José blicken wir nach Süden auf das 2500m hohe Gebirge der “Cerros de Escazú”. Die höheren Lagen stehen unter Naturschutz, da der Wald ökologisch wertvoll ist, vor Erdrutschen und Überschwemmungen schützt und ein bedeutendes Wasser-Reservoir darstellt. Auf der Südseite der Berge – gegenüber von San José und Escazú – liegt die Gegend von Palmichal. Hier stellt die Ausdehnung der Kaffeeplantagen bis an die Steilhänge eine Bedrohung dar.
Seit 1991 exisitiert die Initiative “Nacientes Palmichal”.
Dank der Beziehungen durch den Kaffeehandel gelang es, Unterstützung durch die Firma Neumann zu erhalten und das bewaldete Quellgebiet zweier Bäche zu erwerben. Der Wald ist dadurch geschützt und die Wasserversorgung der Dörfer gesichert, wenn auch der Wasserreichtum durch den Klimawandel nachgelassen hat. Aus Deutschland kommen auch Volunteers, die über EIRENE vermittelt werden.
Eingebettet ins Tal des Río Tabarcia, fanden wir ein grosses Chalet mit Fremdenzimmern, daneben Restaurant, einen gepflegten Garten, Aula für Gruppen und einen Forellenteich.
Ein Wanderweg folgt dem plätschernden Bach zu herrlichen Stellen im Wald. Mit Hernán Ramírez, dem Leiter von “Nacientes Palmichal” unterhielten wir uns im April 2017. Hernán hatte dieses Projekt einst als Thema seiner Abschlussarbeit für die Universität genommen, und heute ist er immer noch aktiv.
Diese Kombination von Theorie und Praxis einerseits und von Ausdauer andererseits hat uns beeindruckt.
Ausserdem ist uns die gute Vernetzung der Organisation mit Gleichgesinnten, öffentlichen Stellen und dem ökotouristischen Netzwerk ACTUAR aufgefallen.
Schliesslich bietet die Lodge Möglichkeiten eines alternativen Einkommens in einer stark vom Kaffee abhängigen Gegend.
Klaus Beisswenger, San Jose 08.12.2017